Quelle: Leipziger Internetzeitung
Autor: Ralf Julke
22.01.2012

Es geht doch. Wenn die Beteiligten nur wollen. Beim Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat sich ein länderübergreifendes Netzwerk aus dem Raum Leipzig-Halle-Leuna beworben – und jetzt den Zuschlag auf eine Förderung als Spitzencluster BioEconomy in Höhe von 40 Millionen Euro für fünf Jahre bekommen.

Am Donnerstag, 19. Januar, hat der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel die fünf Gewinner der abschließenden Runde im Spitzencluster-Wettbewerb des BMBF bekannt gegeben. „In Spitzenclustern bündeln führende Unternehmen, Forschungseinrichtungen und weitere Akteure eines Technologie- und Innovationsfeldes ihre Kräfte in einer Region“, erläutert das Ministerium.

Mit der 40-Millionen-Euro-Fördermittel-Zusage kann das Spitzencluster BioEconomy in Sachsen-Anhalt und Sachsen nun starten. Nicht ganz zufällig deckt es sich mit dem Chemiedreieck Leipzig-Halle-Leuna. Aus dem Leipziger Raum sind neben dem Verein Netzwerk Energie & Umwelt e.V. (N.E.U. e.V.) die großen Forschungseinrichtungen in den Cluster involviert. Das Deutsche BiomasseForschungsZentrum DBFZ, das Umweltforschungszentrum UFZ, die Universität Leipzig sowie die Handelsschule HHL.

Und einer freut sich besonders: Dr. Winfried Damm, Vorsitzender des N.E.U. e.V., der sich im Januar 2011 gegründet hat. „Über den Verein konnten über 30 Mitgliedsfirmen gebündelt die Antragstellung unterstützen“, freut sich Damm. „Damit können nun inklusive der avisierten Landesförderungen bis zu 50 Millionen Euro Fördermittel in diese Projekte in der Region fließen.“ Kleine und mittlere Firmen aus dem Energie- und Umweltnetzwerk können die Fördermittel für konkrete Projekte beantragen.

Für Damm koppelt sich das Projekt noch mit einem anderen Energiethema. Er betreut für die Stadtwerke Leipzig auch das ganze Projekt Elektromobilität, mit dem die möglichen Strukturen einer künftigen E-Mobilität in einer Großstadt wie Leipzig installiert und getestet werden.

Der Cluster BioEconomy in Mitteldeutschland konzentriert sich auf die integrierte stoffliche und energetische Nutzung von Non-Food-Biomasse zur Erzeugung von Werkstoffen, Chemikalien, Energieträgern und Produkten aus neuen Materialien.
Dabei soll Biomasse verwendet werden, die nicht für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden kann. Die Verknüpfung verschiedener Wirtschaftsbereiche im Cluster (z.B. Holz- und Forstwirtschaft, chemische Industrie, Anlagenbau), ein clusterübergreifendes Stoffstrommanagement sowie die Entwicklung, Skalierung und industrielle Umsetzung von Produktionsverfahren ermöglichen eine Optimierung der Verwertung von Biomasse.

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