Die Entwicklung eines europäischen Forschungs- und Innovationsnetzwerkes im Bereich der holzbasierten Bioökonomie – LignoLink brachte das Initiatorenteam aus Fraunhofer IMW, Thünen-Institut für Holzforschung und BioEconomy Cluster nun auf den Weg nach Lettland und Estland.

Holzbasierte Bioökonomie im Baltikum

Zur Initiierung und Entwicklung europäischer Forschungs- und Innovationsprojekte besuchten wir zuerst die Life Sciences Universität in Tartu/Estland mit ihren holzverarbeitenden Laboren. Dort kamen wir mit zahlreichen Wissenschaftlern zu deren Schwerpunkten wie Waldbau, Holzbearbeitungstechnologien oder auch smarte Lösungen für die Optimierung von Ernte- und Anbauszenarien ins Gespräch. Auch Estland treibt der Klimawandel und die notwendigen Veränderungen dazu im Waldbau um. Dies führt perspektivisch zu einem Umbau der bisherigen Wertschöpfungsketten und ihrer Verarbeitungsstrukturen, was in allen Bereichen neue innovative holzbasierte Produkte und Technologien erfordert.

Neue Baumarten, veränderte Böden und kürzere Winterperioden betreffen auch hier unterschiedliche Forschungsprojekte. Vor Ort besuchten wir beispielsweise Arcwood, ein Unternehmen, welches CLT (Cross Laminated Timber) für den Holzbau herstellt und vertreibt. Nach dem sehr interessanten Austausch und Kontaktaufbau ging es weiter nach Jelgava/ Lettland zum Institut für angewandte Forschung und Entwicklung für Wald und Holzprodukte MeKa und dessen Ausgründung IKTK. Deren Kernkompetenzen liegen in Holzbautechnik vorrangig mit verklebten, laminierten Balken für tragende Konstruktionselemente oder Brücken. Aber auch die Themen Testung, Prüfung und Zertifizierung treibt das Entwicklerteam von MeKa um.

Die nadelholzgeprägten Forst- und Holzwirtschaften Nordost- und Zentraleuropas, vor allem mit Kiefer und Fichte, sehen sich auch einem Wandlungsprozess ausgesetzt und suchen resilientere Alternativen. Möglicherweise sind dies besonders hergestellte/ geklonte Arten der Pappel oder Birke. Die innovative, effiziente und vor allem nachhaltige Nutzung der Biomasse Holz ist neben Deutschland gerade für die rohstoffreichen Gebiete Nord-, Mittel- und Südosteuropa von gesellschaftlicher, ökonomischer als auch ökologischer Bedeutung.

Im Projektzeitraum 1.9.2018-31.8.2020 werden die Netzwerkpartner vorrangig Unternehmen zu verknüpft mit anwendungsnahen Forschungseinrichtungen im mittel- und osteuropäischen Raumverknüpfen, um im Rahmen von europäischen Verbundprojekten innovative, biobasierte Projekte zu entwickeln und diese in den Markt zu bringen. Ein detaillierteres Projektblatt können Sie gern hier abrufen.

Nach dieser ersten Initiierungsreise werdennoch weitere folgen. Voraussichtlich gibt es Anfang Juni 2019 einen Partneraustausch mit Kroatien und dem slawonischen Eichenholzcluster und dem größten Eichenholzverarbeiter „Spacva“ in Kroatien als auch mit der Forstfakultät der Universität Belgrad in Serbien.

Bei Interesse mitzureisen, die Partner, deren Infrastrukturen und Forschungsfragen kennenzulernen, wenn es Fragestellungen gibt, die in dieses Konsortium passen als auch bereits bestehende Kontakte zu den Partnern, dann melden Sie sich gern bei Anne-Karen Beck. Sie koordiniert für die Clustermitglieder die Reisen bzw. Forschungsfragen.