Die Internationale Konferenz „Renewable Resources and Biorefineries“(RRB 10) fand in diesem Jahr vom 4. bis 6. Juni 2014 in Valladolid (Spanien) statt. Anlässlich der Konferenz, die in diesem Jahr zum zehnten Mal ausgerichtet wurde, kamen etwa 200 internationale Experten zusammen. Das Themenspektrum reicht von biobasierten Polymeren über die Aufwertung von Biomasseabfallströmen, die Modifikation von Pflanzen sowie Stoff- und Energie-Kreisläufe bis hin zu Nachhaltigkeit, Fallstudien und Pilotanlagen.

Auch zwei Beiträge aus der wissenschaftlichen Begleitforschung des Spitzenclusters BioEconomy sind in das Vortragsprogramm der Konferenz aufgenommen worden: Maik Budzinski vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig stellte die Entwicklung von nachhaltigeren holzbasierten Bioraffinerie-Konzepten unter Einbeziehung von Ökoeffizienz-Analysen vor. Nadine Pannicke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, Department Ökonomie, referierte über soziökonomische Herausforderungen bei der Entwicklung einer biobasierten Ökonomie am Beispiel Deutschland. Ihr Vortrag befasste sich mit Grundfragen der Transformation von einer traditionellen „fossilen Durchflussökonomie“ hin zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft.

Antworten auf diese Grundfragen liefern insbesondere ökonomische Ansätze, die die Bioökonomie als Herausforderung einer nachhaltigen Allokation von Stoffströmen in einer Volkswirtschaft auffassen und dabei Marktdefizite sowie ergänzende staatliche Steuerungsmöglichkeiten identifizieren. Dabei wird u. a. danach gefragt, wie marktliche Effizienz und Nachhaltigkeit der Bioökonomie gesichert und Probleme wie regionale Ressourcenverfügbarkeit und Importbedarf gelöst werden können. Vor diesem Hintergrund geht die Begleitforschung der Frage nach, welches Gleichgewicht zwischen Marktkräften und staatlicher Regulierung sinnvoll ist, um (1) Hemmnisse für die Bioökonomie abzubauen, (2) volkswirtschaftliche Mehrwerte der Bioökonomie am Markt zu sichern, aber auch (3) potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken durch Bioökonomie zu minimieren. Zu diesem Zweck werden in den Departments Ökonomie sowie Umwelt- und Planungsrecht am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Politikinstrumente auf ihre Eignung für die Bioökonomie analysiert und auf ihre ökologische Effektivität, ökonomische Effizienz und politische Durchsetzbarkeit überprüft.

UFZ-Projektleiter Prof. Gawel zeigte sich mit dem Konferenzerfolg sehr zufrieden: „Damit leistet die Begleitforschung wichtige Beiträge zur internationalen Sichtbarkeit des Spitzenclusters und zur Diskussion der sozio-ökonomischen Herausforderungen einer nachhaltigen Bioökonomie“, erklärte er dazu. Die Begleitforschung wird auch künftig stark in internationalen Arenen vertreten sein und dort die Diskussion mit prägen können.