(halle) Die Stadt Halle (Saale) beteiligt sich am Wettbewerb „Zukunftsstadt 2050“ des Bundesmnisteriums für Bildung und Forschung (BMBF). Mit der Zukunftsvision „halle.neu.stadt 2050: klimaneutral – vernetzt – integriert“ wurde die Kommune in Sachsen-Anhalt im Juli 2015 als einer von 51 Teilnehmern aus insgesamt 168 Bewerbern für die erste Phase des BMBF-Wettbewerbs ausgewählt. Am 09.07.2015 fand unter großer Beteiligung von mehr als 50 Projektpartnern und Unterstützern, u. a. dem in Halle ansässigen BioEconomy Cluster, im Fraunhofer-IWM Halle das Projekt-Kickoff statt. Nach der ersten Phase (Entwicklung einer Vision) sehen die weiteren Phasen die Entwicklung eines Planungs- und Umsetzungskonzeptes (Phase II, 20 Kommunen) und die Umsetzung in Verbundprojekten, genannt „Reallabore“ (finale Phase III, 8-10 Kommunen) vor.
Konkret entwickelt die Stadt Halle (Saale) für den Wettbewerb „Zukunftsstadt“ eine Zukunftsvision für den Stadtteil Halle-Neustadt zusammen mit dem angrenzenden Wissenschaftspark/Technologie- und Gründungszentrum (TGZ) „weinberg campus“ und das Wohngebiet Heide-Süd als eines der bedeutsamsten Nachwende-Konversionsprojekte in Ostdeutschland. Das Besondere daran ist, dass damit ein Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Exzellenz und interkulturellem Sozialraum erfolgt: Die im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) 2025 identifizierten Bürgerbedürfnisse für Halle-Neustadt als einen integrierten Wohn-, Bildungs- und Arbeitsort treffen hier auf einen renommierten Forschungs- und Gründungsstandort, der seine Kompetenzen in den Bereichen ganzheitliche Sanierungsstrategien, klimaneutrale Energie-Infrastruktursysteme und “grüne” Mobilitätskonzepte im benachbarten Quartier Halle-Neustadt adäquat (weiter-)entwickeln und pilothaft erproben will. Im gemeinsamen Wirken dieser zwei Kräfte kann so einetragfähige Vision entstehen, die Wege für eine langfristig angelegte Transformation zu einer klimaneutralen und sozial funktionsfähigen Stadt der Zukunft aufzeigt.
Die seit dem 1. Juli laufende erste Phase des aus drei großen Teilen bestehenden Wettbewerbs ist auf neun Monate angelegt. In der Kick-Off-Veranstaltung wurden mit den anwesenden Akteuren mit einem Gründerlabor, Kommunikationslabor, Soziallabor sowie Technologielabor vier thematische Arbeitsgruppen gebildet, die im weiteren Verlauf des Wettbewerbs als Expertengremien fungieren. Zur Koordination desWettbewerbsbeitrags hat sich zudem ein Kernteam etabliert. Es besteht aus der Stadt Halle – federführend das Dienstleistungszentrum Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Fachbereich Planen – dem Universitätsgründerservice Univations, dem Zentrum für Sozialforschung (ZSH), dem Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW), dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, dem Quartiermanagement HalleNeustadt sowie der Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation science2public.
Mit Räumlichkeiten in der Neustädter Passage 13 wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Projekte und Interaktionen im Rahmen des Wettbewerbs Zukunftsstadt geschaffen. Übergreifend wird in Kooperation mit Studierenden des Departments für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität ein Webtagebuch zur Dokumentation des Visionsentwicklungsprozesses geführt undprozessbegleitend veröffentlicht. Eine erste Zukunftswerkstatt mit der Bevölkerung gibt es im September 2015, eine zweite folgt im Februar 2016. Die abschließende wissenschaftliche Aufarbeitung und Einreichung der gemeinsamen Zukkunftsvision zur Bewerbung um die Phase II im BMBF-Wettbewerb geschieht im März 2016.
Der Wettbewerb Zukunftsstadt wurde im Februar 2015 vom BMBF ausgelobt und bietet die Chance, die Stadt Halle mit einem speziellen Fokus auf Halle-Neustadt und den Technologiepark weinberg campus im Jahre 2050 zukunftssicher unter den Aspekten Umweltschutz, Migration, Demographie, Infrastruktur, Wohnen, Vernetzung und Interaktion visionär aufzustellen. Mehr als 20 Letters of Intent (LOI) lokal ansässiger Institutionen, Unternehmen, Vereine und Verbände unterstützten die Bewerbung. Die Medienkooperation zur Unterstützung der öffentlichen Interaktion hat die Mitteldeutsche Zeitung übernommen. Ziel der ersten Phase des Wettbewerbs ist es, eine kommunale Vision zu entwickeln, die sich an den alltäglichen urbanen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Wissenschaft und Forschung unterstützen dabei die Bürgerschaft sowie die weiteren Akteure der Kommune bei der Entwicklung ihrer Vision.