Konferenz zur Forschungsstrategie Bioökonomie zeigt alltagstaugliche Produkte – Wanka und Schmidt: weitere Innovationsförderung notwendig
Ob Kleider aus Milch, Reifen aus Löwenzahn, ein Föhn aus Biokunststoff oder Autoteile aus Naturfasern – die Palette an biobasierten Produkten ist schon heute groß. Die Ausstellung „Bioökonomie im Alltag“ anlässlich der Halbzeitkonferenz Bioökonomie zeigt mehr als 40 konkrete Produktbeispiele, die auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen und biobasierten Verfahren hergestellt werden. Auch eine Modenschau mit rein biobasierten Kleidern, „Milk & Sugar“, gehört zum Programm.
Zu diesen Produkten beigetragen haben zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu nachwachsenden Rohstoffen und biobasierten Verfahren, die die Bundesregierung im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ seit Ende 2010 unterstützt. „Mit unserer Forschungsstrategie haben wir gezeigt, dass es möglich ist viele Produkte mit erneuerbaren Ressourcen herzustellen“, sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, anlässlich der „Halbzeitkonferenz Bioökonomie“ am 5. Juni in Berlin. „Die Bioökonomie geht uns alle an. Für die nächsten Jahre gilt es, den bereits begonnenen Wandel in Richtung nachhaltige Wirtschaftsweise zu beschleunigen und in der Breite zu verankern.“ Einig waren sich die Experten auf der Konferenz, dass die eingeschlagene Richtung zu mehr Nachhaltigkeit in der Industrie weiter politisch unterstützt und gesellschaftlich eingebunden werden muss.
Dies ist auch das Ziel der 2013 von der Bundesregierung beschlossenen „Nationalen Politikstrategie Bioökonomie“. „Die Bioökonomie verknüpft wie kein anderes Thema die ländlichen Räume und die Land- und Forstwirtschaft mit den Schwerpunkten der politischen Agenda der Bundesregierung“, betonte Christan Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. „Die erfolgreiche Fortführung der Energiewende, die Sicherung der Rohstoffversorgung unserer Wirtschaft, der Klima- und Naturschutz und nicht zuletzt die Verantwortung, eine wachsende Bevölkerung mit ausreichender und gesunder Nahrung zu versorgen – die Bewältigung dieser Schlüsselaufgaben ist ohne die biobasierte Wirtschaft nicht denkbar.“
Rund 500 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft waren der Einladung des BMBF nach Berlin gefolgt, um aktuelle Herausforderungen und künftige Perspektiven einer biobasierten Wirtschaft in Deutschland zu diskutieren.
Mit dem „Wegweiser Bioökonomie“ veröffentlicht das BMBF künftige Schwerpunktsetzungen der Innovationsförderung. So sollen Kompetenzen zur systemischen Betrachtung der Bioökonomie ausgebaut, ein partizipativer Dialog mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft etabliert, bessere Rahmenbedingungen für intelligente Innovationsbündnisse geschaffen und Anregungen dafür gegeben werden, wie sich die Fachkräfteausbildung dem wandelnden Bedarf in der Wirtschaft anpassen lässt. Innerhalb der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ des BMBF erhielt die Allianz „Wissensbasierte Prozessintelligenz“ unter der Führung des Unternehmens Sartorius eine Förderzusage von insgesamt neun Millionen Euro, die in den kommenden sechs Jahren den rund 20 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung stehen.
Weiterführende Informationen zur Veranstaltung: www.biooekonomie.de/halbzeitkonferenz