Governance-Workshop auf UFZ-Energy Days eröffnet neue Blickwinkel und Betätigungsfelder
Die Forschungsgruppe „Recht und Governance der Bioökonomie“ des Helmholzzentrums für Umweltforschung hatte im Rahmen der UFZ Energy Days am 22. und 23. März im Leipziger KUBUS zum Workshop „Der Übergang zur Bioökonomie als Herausforderung einer nachhaltigkeitsorientierten Stoffstrom-Governance“ eingeladen. Der Einladung gefolgt waren 35 Wissenschaftler und Gäste aus dem politischen Raum, um die Bioökonomie unter gesellschaftspolitischen Aspekten zu betrachten und diskutieren.
Verfügbarkeit, rechtliche Steuerung und Nachhaltigkeitsbewertung
Experten verschiedener Disziplinen und gesellschaftlicher Gruppen erörterten an beiden Veranstaltungstagen – moderiert von Prof. Dr. Wolfgang Köck (Leiter des Departments Umwelt- und Planungsrecht am UFZ) – die Frage, wie und warum gesellschaftliche Themen Eingang in die Forschungspolitik der Bioökonomie finden sollten. Innerhalb verschiedener Impulsreferate wurden dabei die Herausforderungen bei der Verfügbarkeit und Herkunft von Biomasseströmen verdeutlicht, die Notwendigkeit einer wirtschaftspolitischen und rechtlichen Steuerung dargestellt und der Bedarf an Nachhaltigkeitsbewertungstools aufgezeigt.
Wachsende Brisanz eines neuen Politikfeldes
Auch wenn die Bioökonomie ein vergleichsweise junges Forschungs- und Wirtschaftsfeld ist, konnte mit Freude von den Diskutanten festgestellt werden, dass dessen Bedeutung von der Politik erkannt wurde. So hat sich die Bioökonomie nämlich bereits in verschiedenen Referaten auf Bundesebene etabliert. Für die Zukunft erstrebenswert ist jedoch ein eigenes Politikfeld Bioökonomie mit gesamtgesellschaftlicher Beteiligung, um essentielle Aspekte wie beispielsweise Biomasse-Importe, die Zertifizierung von Biomasse oder die Treibhausgasbilanzierung von biobasierten Produkten verbindlich zu regeln und voranzutreiben.
Gerade erschienen: Szenarien für die Zukunft
Begeistert zeigten sich die Workshop-Teilnehmer unter anderem von der jüngst veröffentlichten Broschüre des Helmholtz Zentrum. Ausgehend von verschiedenen Schlüsselfaktoren zeigt das UFZ darin verschiedene mögliche Entwicklungszenarien für die Bioökonomie in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf und leitet daraus verschiedene Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft ab.
Die Broschüre „Mögliche Zukünfte für die holzbasierte Bioökonomie: Eine Szenarienanalyse für Deutschland“ können Sie hier kostenfrei herunterladen.