Deutlich mehr Anmeldungen von mittelständischen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr
Am 10. und 11. Mai fand die 6. International Bioeconomy Conference, organisiert vom WissenschaftsCampus Halle – Pflanzenbasierte Bioökonomie (WCH) in Kooperation mit dem Spitzencluster BioEconomy statt. Die Konferenz, die zu den renommiertesten Veranstaltungen der Bioökonomie in ganz Deutschland zählt, lockte an beiden Tagen rund 160 Teilnehmer – darunter zahlreiche Vertreter kleinerer und mittelständischer Unternehmen – nach Halle.
„The White House of Science“
Erstmals hatten die Veranstalter in diesem Jahr in die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften und mit Dr. Christian Patermann einen ganzen besonderen Ehrengast geladen.
Patermann, der durch sein langjähriges Engagement im Bereich der nachhaltigen Landnutzung und Lebensmittelversorgung sowie seiner Bemühungen als ehemaliger Direktor der Europäischen Kommission die Forschung zur Bioökonomie maßgeblich vorangetrieben hatte, eröffnete am 10. Mai die Konferenz. Der „Vater“ der europäischen Bioökonomie zeigte sich dabei mehr als begeistert von der großen Teilnehmerzahl und dem neuen Veranstaltungsort, den er als „White House of Science“ bezeichnete. Auch Ministerialrätin Andrea Noske vom Bundesminsiterium für Bildung und Forschung (BMBF) war der Einladung gefolgt und nahm an der Veranstaltung im historischen Ambiente teil.
Bewusst hatten sich der WissenschaftsCampus und das Spitzencluster dieses Jahr für einen Wechsel des Veranstaltungsortes entschieden. Mit der Wahl der Leopoldina, die sich als eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt der freien Wissenschaft zum Wohle der Menschen verpflichtet hat, wollte man die Brisanz des Themas Bioökonomie unterstreichen. Mit Erfolg, wie die positive Resonanz der Teilnehmer zeigt.
Themenauswahl trifft Interessen des Mittelstandes
An beiden Veranstaltungstagen führten insgesamt 24 Referenten und sieben Chairman aus ganz Europa durch die vier Main- und Sub-Sessions (1) Aromen, Duftstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, (2) Getreide, (3) Holz sowie (4) Pflanzenbasierte Öle. Das diesjährige Motto „Circular Bioeconomy“ und die Wahl der vier Themenbereiche traf dabei offensichtlich auf großes Interesse seitens des Mittelstandes. So konnten deutlich mehr Anmeldungen von kleineren und mittelständischen Unternehmen verzeichnet werden, als im Vorjahr. Vor allem die Subsessions, in denen die Hauptthemen am konkreten Beispiel der Modellregion Mitteldeutschland behandelt wurden, ernteten dabei viel Zuspruch seitens der Wirtschaft.
In den Subsessions gaben unter anderem Dr. Jakob Ley von der Symrise AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Seiffert vom Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) sowie Christian Fischer von der Schüco Polymer Technologies KG Einblicke in konkrete Betätigungsfelder der regionalen Bioökonomie und schafften Impulse für die Teilnehmer.
Konzept aufgegangen: Wirtschaft und Wissenschaft international erfolgreich verzahnt
Neben dem Austausch über neueste Entwicklungen und Trends in der Bioökonomie lag das Hauptziel der Veranstaltung darin, Forschungseinrichtungen mit verarbeitenden Unternehmen bzw. Vordenker mit den richtigen Partnern für die Umsetzung zusammenzubringen. Dass dies geglückt ist, beweist neben dem Zuwachs an wirtschaftlichen Konferenzteilnehmern und dem positiven Feedback vor allem auch das große Interesse am Vernetzungsdinner, welches am Abend des ersten Veranstaltungstages im MoritzKunstCafé stattfand. Rund 50 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, in angenehmer Atmosphäre Konferenzthemen zu vertiefen und sich zu vernetzen. So entstanden während des Abends interessante neue Projektideen und wurden vielversprechende Kooperationen angestoßen. Begeistert zeigten sich die Teilnehmer besonders auch von der Beteiligung des französischen Partnerclusters IAR, dessen President Dr. Thierry Stadler das große Potential internationaler Clusterkooperationen und deren Mehrwert für bioökonomische Innovationen unterstrich.
IAR als Repräsentant des diesjährigen Partnerlandes der Konferenz – Frankreich – richtet sein Augenmerk besonders auf die Förderung des nationalen und internationalen Dialogs zwischen Gründern, KMU und Großunternehmen und forciert Geschäftsabschlüsse für die Entwicklung neuer Produkte. Die französischen Kollegen, mit denen BioEconomy bereits erfolgreich im Europe’s Bioeconomy Intercluster und im Projekt Beechwood International zusammenarbeitet, teilten ihre Erfahrungen gern mit den Dinnerteilnehmern und gaben hilfreiche strategische Hinweise.
7. International Bioeconomy Conference 2018
Am 6. und 7. Juni 2018 geht die Konferenz in der Leopoldina die 8. Runde. Wir möchten Sie schon heute herzlich dazu einladen, am regen und fruchtbaren Austausch über die Bioökonomie teilzunehmen. Über das Motto, beteiligte Referenten und Vorträge informieren wir Sie rechtzeitig unter www.bioeconomy-conference.de
Auf der Konferenzseite finden Sie außerdem den aktuellen Online-Tagungsband zur diesjährigen Konferenz und weiterführende Informationen zum französischen Partnercluster IAR.