Helmholtzzentrum veröffentlicht Untersuchungsergebnisse zur mehrstufigen Kaskadennutzung
Im Themengebiet 5 des Spitzenclusters (Management der Bioökonomie) untersucht die Forschungsgruppe „Governance der Bioökonomie“ unter anderem Möglichkeiten der Ausweitung einer mehrstufigen Kaskadennutzung im Altholzmarkt.
Die Forschungsgruppe des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung unter Leitung von Professor Gawel hat dazu jüngst einen interessanten Bericht veröffentlich, der die Stärken einer stofflichen (Vorab)Nutzung gegenüber einer rein energetischen Nutzung klar herausstellt und künftige Einsatzmöglichkeiten von Altholz aufzeigt.
Neue Einsatzbereiche für altes Holz
So leistet eine stoffliche Nutzung unter anderem einen höheren Beitrag zum Klimaschutz, weil die verarbeiteten Hölzer längerfristig Kohlenstoff speichern und besitzt deutliche Vorteile in der Wertschöpfung.
Über die bereits – wenn auch nur in geringem Maß – stattfindende stoffliche Verwertung innerhalb der Produktion von Spanplatten hinaus, sieht die Forschungsgruppe künftiges Potential vor allem in der Chemieindustrie. So könnte Altholz beispielsweise nachhaltig in Nanocellulosen, Textilfasern oder holzbasierten Komponenten für 3-D-Drucker verwendet werden.
Voraussetzungen zum Ausbau der stofflichen Nutzung
Damit die unterrepräsentierte stoffliche Altholzverwertung – im Jahr 2013 lediglich 1,5 Millionen Tonnen im Vergleich zu 7,6 Millionen Tonnen energetisch genutzter Altholzmasse – ausgebaut werden kann, hat die Projektgruppe um Professor Gawel verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. So könnten unter anderem eine Beendigung der Förderung energetischer Verwertung, die Etablierung von Getrennthaltungspflichten oder die Überarbeitung der Altholzverordnung zu einer deutlichen Steigerung der stofflichen Nutzung führen.
Der vollständige Bericht mit dem Titel „Juristische und ökonomische Analysen zur Ausweitung der stofflichen Verwertung von Altholz“ kann kostenfrei unter sandra.seidewitz@bioeconomy.de abgefragt werden.