Zum mittlerweile dreizehnten BioEconomy BusinessTreff zum Thema „Biotechnologie – eine Chance für Mitteldeutschland?!“ ist es dem Cluster gelungen Mark Warner, Experte der Kommerzialisierung von Unternehmen der Bioökonomie/ Biotechnologie nach Halle in die Franckesche Stiftungen einzuladen. Herr Warner betreute bis heute über 40 Biotechnologiefirmen in den USA bei ihrem Weg der Industrialisierung. Mit seinem erfahrenen Blick über den Tellerrand und seine Vergleiche mit Europa war dies der perfekte Einstand, um aus seinen Erfahrungen in der Biotechnologiebranche zu lernen und für uns potenzielle Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Sein exklusiver Blick als Experte der Kommerzialisierung von Unternehmen der Bioökonomie und den dazugehörigen Kapitalströmen (https://warneradvisorsllc.com/mark-warner), war ein hervorragende Zusammenfassung auf die Trends der Bioökonomie und Chancen für die industrielle Biotechnologie und für innovative biotechnologische Verfahren und daraus abgeleitet Chancen in Mitteldeutschland.
Gerade die Themen „neue Nahrungsmittelalternativen bzw. Protein-/ Fleischersatzstoffe“ sind bei Investoren derzeit sehr interessant und Projekte werden großvolumig für ein Upscaling finanziert. Die USA sind stark vor allem beim Thema synthetische Biologie, Investitionsmittelvolumen und das Unternehmertum bzw. die Gründerkultur sind sehr ausgeprägt. Verbesserungsbedarf besteht bei der traditionellen Chemie und deren Verknüpfung mit Biotechnologie, Kommerzialisierung und das Höherskalieren muss frühzeitiger mitgedacht werden und weniger der reine Forschungshintergrund. Genau diese Aussage betrifft größtenteils auch Deutschland bzw. die EU. Gerade unseren sehr guten Manufacturing Background sollten wir hier mehr nutzen und anbieten.
Dies griff dann Professor Zscheile, Clustermanager des BioEconomy Netzwerkes auf und meinte, dass gerade im Umfeld der Bioökonomie viel Pionierarbeit zu leisten sei. Nachwachsende Rohstoffe haben keine kontinuierlich gleichbleibende Qualität und das notwendige Kapital zur Skalierung bzw. Markteroberung fehle bzw. sei nicht langfristig genug bindbar. Hier kann eine Lösung fast nur sein, große Marken/ Produzenten als Vorreiter zu gewinnen, woran das BioEconomy Cluster seit Jahren arbeitet.
Frau Dr. Franziska Krüger, Leiterin der Stabsstelle für Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier im Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt gab darüber hinaus einen Einblick in den derzeitigen Prozess zur Strukturstärkung der Region Mitteldeutschland und den notwendigen Transformationsprozess nach der Abkehr von der Braunkohle mit Hilfe des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen. Damit entstünden für neue Branchen, Ideen und Innovationen bspw. aus der Biotechnologie/ Bioökonomie Chancen, die es in der Periode umzusetzen gilt.
Bevor sich dann alle dem regen Austausch hingaben, stärkte Herr Dr. Katzberg von der EW Biotech GmbH aus Leuna noch der Region den Rücken. In Europa sind die Anlagen für das Skalieren besser aufgestellt und nutzbar als in den USA und somit sollten wir diesen Vorteil noch viel mehr ausbauen und nutzen. Die EW Biotech hat größtenteils Kunden aus den USA. Die Chance besteht darin, nach dem erfolgreichen Skalieren potentielle Anlagen direkt auch in der Region aufzubauen, Ansiedlung von internationalen Unternehmen zu befördern und auch Startups zu halten und bei deren Kommerzialisierung aus einer Hand zu unterstützen. Genau hier sieht auch das BioEconomy Cluster eine seiner Stärken. Das Thema vorhandenes Know-how (Wissen, Technik, Anlagen etc.) zu teilen und zu vermitteln wie bspw. bei dem Mitglied EW Biotech und aus einer Hand zu bündeln kann für die Region ein echter Mehrwert und Hotspot sein.