Der mitteldeutsche Cluster BioEconomy konnte sich erfolgreich gegenüber anderen Mitbewerbern im Spitzencluster Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchsetzen und überzeugte die Jury mit seinem zukunftsorientierten Konzept. „Unser Kernziel ist die nachhaltige Wertschöpfung aus non-food Biomasse zu maximieren, indem wir daraus neuartige Werkstoffe und Materialien sowie Chemieprodukte und Energie herstellen.“ erklärt Prof. Thomas Hirth, wissenschaftlicher Koordinator des Clusters, und ergänzt: „Dabei optimieren wir die Wertschöpfung durch die kombinierte stoffliche und energetische Nutzung von Holz. Ein wichtiger Ansatz unserer Strategie ist es zudem, Verfahren, die heute bereits in den Laboren und Technikumsanlagen funktionieren, möglichst schnell in einen großtechnischen Maßstab umzusetzen und in die industrielle Anwendung zu bringen.“ Zu den Partnern des Clusters gehören große Konzerne genauso wie über 40 innovative Mittelständler. Auf der Forschungsseite sind Partner wie die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Fraunhofer CBP, PAZ und IWM in Leuna, Schkopau und Halle sowie die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Deutsche Biomasseforschungszentrum, das Helmholtz Umweltforschungszentrum und die Handelshochschule Leipzig (HHL) eingebunden. „Das Einzigartige am Cluster BioEconomy sind die Vielzahl und das Leistungsvermögen seiner Partner. Gemeinsam sind wir in der Lage, die komplexen Wertschöpfungsketten der BioÖkonomie mit kompetenten Partnern sowohl in der Industrie als auch der hoch spezialisierten Forschung abzudecken.“ erklärt Stephan Witt, Clustermanager des BioEconomy Clusters. „Das heißt, wir haben für die verschiedensten Wertschöpfungsstufen und Anwendungen Spezialisten im Team, die sich auf ihr jeweiliges besonderes Know-how konzentrieren und dort Wettbewerbsvorsprünge ausbauen können. Durch die Kombination untereinander erreichen wir das gemeinsame Ziel des Aufbaus einer neuen bio-basierten Industrie mit vielen zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Region.“
Unter BioÖkonomie wird die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen verstanden. Der neue Spitzencluster BioEconomy hat seinen regionalen Schwerpunkt in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Sachsen und den dort bestehenden Chemiestandorten und setzt vor allem auf den Einsatz von einheimischer Biomasse, die nicht für Lebensmittel benötigt wird. Daneben integriert der Cluster bereits erfolgreich bestehende Clusterstrukturen wie den Cluster Chemie-Kunststoffe Mitteldeutschland, den Holzcluster Rottleberode, das Netzwerk um das Chemisch-Biotechnologische Prozesszentrum CBP in Leuna und das Energienetzwerk Leipzig. Aktuell engagieren sich mehr als 80 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region mit einem Gesamtumsatz von mehr als 21 Mrd. Euro und insgesamt über 29.000 Mitarbeitern im Rahmen des Spitzenclusters. Der Spitzencluster fügt sich in die HighTech-Strategie und BioÖkonomie-Strategie der Bundesregierung und die Strategie Europe 2020 der EU ein. „Mit der heutigen Entscheidung des BMBF ist der Weg frei“, sagt Witt, „Deutschland zu einem international sichtbaren Leuchtturm der BioÖkonomie zu entwickeln und einen beispielhaften Wachstumsschub in Sachsen-Anhalt und der Region Mitteldeutschland auszulösen.
Wir danken daher allen Partnern für die großartige Unterstützung und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.“ Bereits zum dritten Mal in Folge organisierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jenen Spitzencluster-Wettbewerb, der Deutschlands Position unter den führenden Technologie-Nationen festigen und weiter ausbauen soll. Als Clustermanagement für den Spitzencluster BioEconomy wurde bereits im Jahr 2011 die in Berlin und Leuna ansässige Unternehmensberatung JSW Consulting GmbH ausgewählt, die seither den Prozess der Strategieentwicklung organisiert und die Vertretung des Clusters nach außen wahrnimmt. Die wissenschaftliche Koordination erfolgt durch Professor Hirth von der Fraunhofer-Gesellschaft, einem der Initiatoren des Chemisch-Biotechnologischen Prozesszentrums CBP in Leuna, welches mit einer Fläche von mehr als 2000 qm Mitte dieses Jahres fertig gestellt und zu einem der wichtigsten Kerne für die Entwicklung und Skalierung von Prozessen im Cluster BioEconomy entwickelt werden soll.
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
BioEconomy Cluster
www.bioeconomy.de
Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP
www.cbp.fraunhofer.de