Neue Elektrolysetest- und Versuchsplattform geht 2019 in Betrieb
Da Wasserstoff sowohl ein hervorragender Energieträger als auch ein gefragter Rohstoff für die chemische Industrie ist, wollen die Fraunhofer Institute CBP und IMWS künftig ihre Kompetenzen am Standort Leuna bündeln, um nachhaltige Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff zu entwickeln.
Grüner Wasserstoff & nachhaltige Verfahren
Bislang wird Wasserstoff hauptsächlich aus Erdgas gewonnen, mittels Elektrolyseverfahren kann dieser jedoch auch aus Wasser hergestellt werden. Die Fraunhofer Institute möchten deshalb eine Test- und Versuchsplattform installieren, mit der sich elektrolytische Verfahren erforschen und optimieren lassen. Der dazu benötigte Strom soll aus erneuerbaren Energiequellen zugeführt werden, so dass das Wasserstoff-Herstellungsverfahren einen gesamtheitlichen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele leistet. Den grünen Wasserstoff gilt es anschließend intelligent und nachhaltig weiterzuverwerten.
Darum Leuna
Nach Angaben von Gerd Unkelbach, Leiter des Fraunhofer CBP, werden aktuell allein von mitteldeutschen Unternehmen rund 100.000 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde verbraucht. Seiner Meinung nach steigern innovative Lösungen für die Nutzung von Wasserstoff als chemischer Energiespeicher oder in nachfolgenden chemischen Prozessen die Wertschöpfung der Region enorm. Der Chemiestandort Leuna bietet aufgrund seiner hervorragenden Infrastruktur dabei beste Voraussetzungen für den Aufbau der geplanten Pilotanlage. Hier kann der grüne Wasserstoff direkt in das Pipelinenetzwerk eingespeist und von den angeschlossenen Industriepartnern genutzt werden kann.
Anlage geht bereits 2019 in Betrieb
Die Versuchsanlage, die 2018 gebaut und 2019 in Betrieb genommen werden soll, umfasst Büros, Labore und ein Technikum von 300 qm2 Fläche. Erfreulicherweise hat das Land Sachsen-Anhalt jüngst seine Finanzierungsbeteiligung für das Vorhaben zugesichert – ein großer Gewinn für die Cluster-Region Mitteldeutschland.