HIPHAR – High Precision Harvesting
Um den aktuellen Anforderungen von Gesetzgebern[1], Zertifikaten (PEFC, FSC) sowie vielen NGO’s (Greenpeace, NABU…) an die hochmechanisierte Holzernte gerecht zu werden und ökologischer als bisher arbeiten zu können, bedarf es neuer Erntetechnologien. Die Reduzierung der Beschädigung oberflächlicher Wurzeln und des für den Waldboden schädlichen Kontaktflächendrucks wird fokussiert, um negative massive und langfristige Strukturveränderungen im Oberboden (z.B. Grob- und Feinporenzerstörung) zu verringern. Die herkömmliche Forsttechnik verringert durch Befahren den Grobporenraum überproportional, was u.a. zu verstärkter Sauerstoffarmut führt. Die Entwicklung eines neuartigen Bandlaufwerks dient somit dem Bodenschutz.
[1] Gesetz zum Schutz des Bodens, Bundeswaldgesetz, Bundesnaturschutzgesetz, diverse Landesgesetze, Merkblatt der Niedersächsischen Landesforsten
Die Untersuchung neuster Ortungs-/ Orientierungssysteme ermöglicht eine langjährige Bodenschonung, da bestehende Rückegassen erfasst und als wiederbefahrbare Gasse verortet werden. Darauf aufbauend soll eine Integration der einzelnen Daten als erweiternde Informationen genutzt werden. Es ist geplant, die Telematikeinheit mit den bestehenden Onboard-Systemen und Sensoren der Holzerntemaschinen zu verbinden. Ein weiterer Projektinhalt ist die vollautomatisierte Buchenholzernte. Buche unterscheidet sich in Gewicht, Form und Durchmessern zum Nadelholz, weshalb die Erntetechnoligen für Nadelholz nicht ohne weiterführende Adaption übernommen werden können und Neuentwicklungen erfordern.
Das Fraunhofer IML hat mit den Firmen FHS-Forsttechnik, Tyroller-Hydraulik, Pfahl, MK Systemtechnik, der HS Rosenheim sowie der TU Dresden an der Umsetzung der o. g. Ziele gearbeitet. Die Planung, konstruktive Umsetzung und der Prototypenbau des Forwarders und des Laufwerkes wurde durch FHS-Forsttechnik wahrgenommen. FHS integrierte die neuen Bauteilgruppen dabei an einen entsprechend modifizierten Standard-Forwarder. Unterstützung bei der Entwicklung der elektronischen Steuerung und Fertigung erfolgte durch die Fa. Pfahl. Der Schwerpunkt der HS Rosenheim lag in der Datenerhebung im Gelände, welche den ökologischen Vorteil des neu zu entwickelnden Bänderlaufwerks aufzeigen sollte. Die Konzeption und Konstruktion des Laubholzharvesteraggregates erfolgte durch die TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Fa. Tyroller-Hydraulik und der Fa. Pfahl. Die Fertigung des Aggregates wurde durch die Fa. Tyroller realisiert. Das Fraunhofer IML koordinierte das Projekt und baute auf langjährigen Erfahrungen in Bezug auf Ortungs- und Orientierungstechnologien auf.