Samstag, 10 Uhr mitten im Wald in der Nähe von Grillenberg, Sangerhausen, Sachsen-Anhalt. Es sind die Deutschen Waldtage 2018, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Zahlreiche Initiativen deutschlandweit haben in den letzten Tagen zum Thema Wald, Forst und Holz informiert und auch für die Nutzung sensibilisiert. Deutschland ist das holzreichste Land Europas noch weit vor den klassischen Waldländern wie Finnland oder Schweden. In der Holz- und Forstwirtschaft arbeiten mehr als 1,1 Millionen Menschen plus noch ca. 1 Million Dienstleister. Das ist in Summe mehr als in der Automotivebranche. Damit ist die Ressource Holz eine der wichtigsten Ressourcen in Deutschland. Leider wissen das die Wenigstens. Das soll sich ändern.

Am 15. September 2018 war in der Region Mansfeld-Südharz im Rahmen dieser Deutschen Waldtage ein regionaler Wald- und Wandertag ausgerufen. Zahlreiche Partner und Förderer haben eine Ausstellung mitten im Wald auf die Beine gestellt, organisiert durch das HIZ, HolzImpulszentrum Rottleberode, ein Ausgründungsprojekte des Spitzenclusters BioEconomy. Und auch wir lassen uns es nicht nehmen, die Besucher zu informieren was man mit Rohstoff Holz mal abgesehen vom Holzbau und der klassischen Energiegewinnung noch alles anfangen kann.

Neben der Holzernte, die man auch vor Ort mit Rückepferden oder Harvestern bestaunen konnte, war die Nutzung von Holz ein großes Thema. Wofür und Wer nutzt eigentlich Holz? Was kann man neben dem Holzbau und dem klassischen Kaminholz noch weiter mit der Ressource Holz anfangen. Und da kommt unser Cluster mit seinem Ursprung der Holzbasierten Bioökonomie ins Spiel:

  • Holz kann man essen, z.B. als Xylit oder als natürlicher Aromastoff;
  • aus Holz oder besser aus seinem Bestandteil Lignin kann man z.B. Kunststoffe machen;
  • Holz kann man im Bad bestens gebrauchen, z.B. mit den Cellulosepartikeln als Mikroplastikersatz in Duschbad, Cremes oder Zahnpasta
  • Holz kann man auch anziehen, die Cellulosefasern eignen sich hervorragend für Textilien (bspw. Viskose) und vieles mehr.

Unser kleiner Ausstellungsstand war gut besucht. Neben den lokalen Politik- und Kommunalvertretern kamen auch Partner oder ganz normale interessierte BürgerInnen vorbei und staunten nicht schlecht, was es jetzt schon am Markt für Möglichkeiten gibt. Darüber hinaus informierten auch Clusterpartner wie z.B. ante-holz oder der Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt über Holzvorrat und Forstwirtschaft. In Sachsen-Anhalt sind 26% bewaldet. Der Laubholzanteil liegt dabei mittlerweile bei 42%. Der Vorrat an Holz insgesamt ist in den letzten 10 Jahren um 7% weiter angestiegen. Zeit sich dem Thema mehr zu widmen, bspw. im Leitmarkt Chemie und Bioökonomie des Landes Sachsen-Anhalt.