7. Deutscher Startup Monitor: Berlin, 4. November 2019.
Das Schreckgespenst der Rezession geht in Deutschland um – allerdings nicht bei den Gründerinnen und Gründern, die trotz wirtschaftlichen Abschwungs sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken, ambitionierte Wachstumspläneverfolgen und in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt acht neue Arbeitsplätze schaffen wollen.
Hemmschuh für das Wachstum ist Zugang zu Kapital
Zu diesen Ergebnissen kommt der 7. Deutsche Startup Monitor (DSM), des Bundesverband Deutsche Startups e. V. und der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Beteiligt haben sich daran knapp 2.000 deutsche Startups auch einige aus unserem BioEconomy Netzwerk.
Startups setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit „Mit ihren innovativen Ideen sorgen die Startups nicht nur für Wachstum, sie treiben auch die Digitalisierung in Deutschland voran und gestalten so den technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt“, so Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen, Autor der Studie. Zudem werden Kriterien der Nachhaltigkeit bei der Gründung immer wichtiger. Ein gutes Drittel der Befragten (37 Prozent) ordnet seine Produkte oder Dienstleistungen der „Green Economy“ zu.
Fehlendes Kapital bremst das Wachstum
Allerdings herrscht nicht nur eitel Sonnenschein in der Startup-Szene: Viele Gründerinnen und Gründer empfinden es als zunehmend schwierig, an Geld zu kommen. Für 38 Prozent der Befragten ist die Kapitalbeschaffung eine große Hürde. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auffallend ist, dass zwischen den Finanzierungsquellen, die Startups tatsächlich nutzen, und denen, die sie sich wünschen, eine große Lücke klafft. 81 Prozent der Befragten setzen für die Finanzierung auf eigene Ersparnisse, aber nur 40 Prozent bevorzugen diese Option. 23 Prozent arbeiten mit Business Angels zusammen, während 39 Prozent diesen Weg der Finanzierung gerne gehen würden. 15 Prozent nutzen bereits Venture Capital, 40 Prozent würden dies gerne tun.
Mehr Netzwerkarbeit lautet die Devise
Die wichtigen Wachstumsbeschleuniger Wagniskapital und Business Angels fehlen also noch viel zu häufig in Deutschland. Aber woran liegt das? Die Studie zeigt, dass ein gut funktionierendes und weit verzweigtes Netzwerk ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Denn der Zugang zu Wagniskapitalgebern kam bei über der Hälfte der Befragten (56 Prozent) über persönliche Kontakte zustande. Allerdings fällt es 39 Prozent der Gründerinnen und Gründer nach wie vor schwer, Zugang zu den relevanten Personen auf dem Kapitalmarkt zu erhalten.
Das haben auch wir im BioEconomy Netzwerk erkannt. Durch den Zugang zu Experten begleiten wir Startups aus der Green Economy schon lange. Gerade im Bereich Bioökonomie/ Biotechnologie bedarf es einen längeren Atem beim Investieren als auch das Risiko des Scheiterns ist deutlich höher als bspw. bei den klassischen IT-Unternehmen.
Aufbau eines BioEconomy InnovationsFonds
Aus diesem Grund hatten wir uns Anfang 2019 im Unternehmen Revier der Metropolregion Mitteldeutschland für ein Projekt zum Aufbau eines BioEconomy Innovationsfonds beworben und diesen Zuschlag auch erhalten. Investoren steigen oft erst in junge Unternehmen ein, wenn der Markteintritt bereits erfolgt ist. Für einen Marktzugang sowie den Beweis einer kontinuierlichen Produktquali- und -quantität, ist meistens eine industrielle Herstellungsmenge nötig. Dieses Höherskalieren lässt sich schwer finanzieren, da dies noch zu risikoreich und früh für Kapitalgeber und zu spät für eine Forschungsförderung ist.
Genau in diesem Bereich herrscht eine Finanzierungslücke, die der mitteldeutsche BioEconomy InnovationsFonds schließen will.
Sollten Sie an einer Mitarbeit interessiert sein als Kapitalgeber oder -nehmer, als Partner, Multiplikator oder Ä. können Sie jederzeit zum Clusterteam Kontakt aufnehmen.