Spitzencluster BioEconomy sucht mittelständische Kooperationspartner aus Wirtschaft und Industrie
Für sein Projekt „Beechwood International“ (BWI) sucht das Spitzencluster BioEconomy mittelständische Kooperationspartner aus Wirtschaft und Industrie. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr zu einem der Sieger im Wettbewerb „Internationalisierung von Spitzenclustern“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung gekürt und erhält weitreichende Fördermittel zur Integration kleinerer und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland. Um erste Ideen und konkrete Beteiligungsmöglichkeiten zu erörtern, fand am 1. März ein „Kick-off“-Workshop in der Region Mitteldeutschland statt.
Direkter Zugang zu Forschung, Wissen und Fördermitteln für Unternehmen
Das in Mitteldeutschland ansässige Cluster BioEconomy, das als branchenübergreifender Wertschöpfungsverbund die holzerzeugende und -verarbeitende Industrie mit der chemischen und energiewandelnden Industrie verknüpft und in einem Chemiestandort vernetzt, ist auf die wertschöpfende Nutzungskaskade von einheimischen Buchenholz spezialisiert. Das umfängliche Wissen, soll im Projekt „Beechwood International“ auf andere Rohstoffe erweitert werden, um langfristig die Rohstoffbasis für die Herstellung biobasierter Zwischenprodukte, Halbfabrikate, Verbundstoffe und Bioenergieträger auszubauen. Das Projekt setzt dabei zum einen auf die Kooperation mit internationalen Partnern, die über komplementäre Kompetenzen verfügen, zum anderen auf die Integration kleinerer und mittelständischer Unternehmen. Da gerade letztere oftmals über spezielles Fachwissen, technisches Know-how und entsprechende Produktionsstätten verfügen, sich aus eigener Kraft aber meist nicht in internationale Innovationsnetze einzubinden vermögen, ruft BioEconomy aktiv zur Beteiligung auf. Durch eine Mitgliedschaft im Exzellenznetzwerk können mittelständischen Unternehmen am Projekt „Beechwood International“ teilnehmen und profitieren von umfänglichem Wissenstransfer, branchenübergreifenden Synergien und Fördermöglichkeiten.
Konzeptionsphase gestartet
Im Februar startete das Internationalisierungsprojekt in die zweijährige Konzeptionsphase, in der drei Forschungs- und Innovationsprojekte definiert und auf den Weg gebracht werden sollen, für die jeweils eine Fördersumme von höchstens einer Million Euro zur Verfügung gestellt wird. Um die stoffliche und energetische Nutzung von Non-Food-Biomasse wie Buchenholz international zu etablieren und den Marktzugang entsprechender Produkte und Dienstleistungen in anderen Ländern zu erleichtern, kooperiert BioEconomy dabei mit den Clustern Biobased Delta (Niederlande), BioVale (Großbritannien), CLIC (Finnland), IAR (Frankreich) und SARI (China). Bis Ende des Jahres sind sechs weitere Workshops geplant – unter anderem in Lille, Amsterdam und Helsinki – um die strategische Ausrichtung weiter zu präzisieren und auch internationale mittelständische Kooperationspartner für das Projekt zu gewinnen.
Von Mikroalgen bis zu biobasierten Verbundwerkstoffen
Das erste Zusammentreffen zeigte dabei, dass das Internationalisierungsprojekt ein enormes Potential an verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten bietet. Denn obwohl der Fokus der internationalen Cluster auf ganz verschiedenen Rohstoffen liegt – von Algen über Getreide bis Holz – treffen die Rohstoffe im Laufe ihrer Wertschöpfungsketten vielfältig aufeinander, wodurch sich interessante Synergien und Anknüpfungspunkte für mittelständische Unternehmen, die sich im Cluster BioEconomy organisieren, ergeben.
So konnten unter anderem Bioraffinerien, die Erzeugung neuer Enzyme für Cellulosematerialien, die Herstellung hochwertiger Chemikalien aus den Abfallströmen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder die Gewinnung von Molekülen für Lebensmittel-, Futtermittel- und Pharmaindustrie als relevante Themenbereiche abgesteckt werden.
Kleinere und mittelständische Unternehmen aus Deutschland, die bislang nicht im Spitzencluster BioEconomy vernetzt sind, sich eine Beteiligung in diesen Bereichen jedoch vorstellen können beziehungsweise vielleicht selbst schon an innovativen Ideen im Bereich Bioökonomie arbeiten, sollten die Chance ergreifen und sich unter www.bioeconomy.de über eine Mitgliedschaft im Exzellenznetzwerk informieren.
Workshop-Ergebnisse am 10. und 11. Mai auf der International Bioeconomy Conference in Halle vertiefen
Eine perfekte Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck von der Arbeit des Spitzenclusters zu verschaffen, sich über die Ergebnisse des Workshops zu informieren und wichtige Vertreter des französischen Partnerclusters IAR persönlich kennenzulernen, bietet sich im Mai mit der 6. International Bioeconomy Conference in Halle an der Saale.
Die Konferenz, die der WissenschaftsCampus Halle 2012 ins Leben gerufen hat und seit 2015 gemeinsam mit dem Spitzencluster BioEconomy veranstaltet, zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der Bioökonomie in ganz Deutschland und versammelt herausragende wissenschaftliche Vertreter, Entscheidungsträger sowie Markeninhaber und Unternehmen aus Deutschland und Europa. Die vier Programmschwerpunkte der Konferenz umfassen in diesem Jahr die ebenfalls für das Internationalisierungsprojekt relevanten Bereiche (1) Aromen, Duftstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, (2) Getreide, (3) Holz und (4) pflanzenbasierte Öle. Das Partnerland der Konferenz ist 2017 Frankreich, das mit dem Cluster IAR vor Ort vertreten ist.
Weiterführende Informationen und das Anmeldeformular der Veranstaltung finden Sie unter www.bioeconomy-conference.de.