Erfahrungsaustausch der S3Chem-Partner im Rahmen der EXPOQUIMIA in Barcelona
Im Rahmen der internationalen Messe EXPOQUIMIA in Barcelona fand vom 4. bis 6. Oktober 2017 das 7. Arbeitsgruppentreffen der S3Chem-Partner statt. Fokus des Treffens war die Darlegung und Diskussion der aktuellen Förderinstrumente im Zusammenhang mit RIS. Ein Diskussionsforum zu aktuellen Trends und Herausforderungen für die Innovationsentwicklung in der Chemieindustrie bildete den Kernpunkt der Veranstaltung. Unter anderem sprach Frau Christiane Hartwig-Gerth als repräsentative Vertreterin des BioEconomy Clusters Mitteldeutschland auf dem Regional-Panel und stellte die aktuellsten Entwicklungen des BioEconomy Clusters als auch die neuesten Ergebnisse aus der Implementierung der regionalen Innovationsstrategie.
”Die Bioökonomie wird fortschreiten, da sind wir hier in der Region Mitteldeutschland gut vorbereitet auch durch das hohe Rohstoffpotenzial Holz. Nichtsdestotrotz steht der Chemieindustrie ein großer Wandel bevor, um von konventionellen Produktionsprozessen umzusteigen.“„Die Bioökonomie muss weiter gefasst werden als nur Ersatz von Fossilen Ressourcen durch nachwachsende Materialien, es müssen ebenso die Reststoffnutzung, die Energieeinsparung als auch neue Materialien(-verbünde) vermehrt in den Fokus gestellt werden“, so Frau Christiane Hartwig-Gerth auf die Frage, wie sie Entwicklung im Chemiesektor in der Region Mitteldeutschland bewertet und wie die Chemieindustrie in der Zukunft aussehen muss.
Das Event richtete sich jedoch nicht nur an Projektpartner, sondern an alle interessierten Stakeholder aus der europäische Chemieindustrie. Teilnehmer der Konferenz hatten die Chance an eine Vielzahl Präsentationen und Diskussionen zu verfolgen und die Partner des S3Chem im internationalen Rahmen kennenzulernen. Frau Hartwig-Gerth zog ein positives Resümee aus dem Auftritt beim Panel und konnte neben viel Zuspruch und Interesse für die Bandbreite an Aktivitäten im Bereich holzbasierte Bioökonomie auch potentielle neue Kooperationspartner akquirieren.
Präsentation von Innovationen auf der EFIB 2017
Die EFIB (European Forum for International Biotechnology) ist die wichtigste Veranstaltung für Bioökonomie und biobasierte Industrie in Europa. Auf der Messe präsentieren sich 650 Teilnehmer aus 34 Nationen, um über Trends und Entwicklungen in der Branche zu informieren und zu diskutieren.
Das diesjährige Programm der EFIB 2017 in Brüssel war vor allem auf das Thema Bioeconomy 2.0 fokussiert: “Kommerzieller Erfolg und Weg zu einer besseren bio-basierten Zukunft”. Die 10. Ausgabe der wohl bedeutendsten Veranstaltung für Bioökonomie und biobasierte Industrie in Europa warb auch in diesem Jahr mit dem klaren Ziel, die Zukunft der bio-basierten Industrie zu prägen und zu gestalten. Neben der Ausstellermesse wurden in zahlreiche Diskussionsforen über wirtschaftliche, politische und wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Zukunft der Bioökonomie sowie Herausforderungen und Chancen für die biobasierten Sektoren behandelt.
Im Rahmen eines vom Spitzencluster organisierten Gemeinschaftsstandes konnten sich das Fraunhofer CBP, das Fraunhofer IMWS mit dem Projekt EFFIMAT, die Green Sugar AG, die GNS Gesellschaft Nachhaltiger Stoffnutzung mbh, Global Bioenergies GmbH, Tecnaro, MINT Engineering GmbH, PLAton Solutions GmbH sowie die 3P Präzisions-Plastic-Produkte GmbH den interessierten Messebesuchern präsentieren. Alle Vertreter hatten die Möglichkeit dem Fachpublikum ihre aktuellen Arbeits- und Produktproben vorzuführen und näher zu erläutern.
BioEconomy mit GISBERT auf den Designers Open in Leipzig
Unter den 200 Ausstellern auf den Designers Open in Leipzig konnte man auch dieses Jahr das BioEconomy Cluster am Gemeinschaftsstand der HHL finden mit dem gemeinsamen Gründungsprojekt GISBERT. Neben zahlreichen Clusterprojektergebnissen stellten dieses Jahr auch einige Startups ihre Gründungsideen mit aus.
Fast 10 Ausstellungsspots hatte das BioEconomy Cluster gemeinsam mit der HHL Graduate School of Management und den Gründerinnen aus dem GISBERT Projekt zusammengestellt. Neben dem Thema Biokunststoffe aus Lignin oder Tallöl, war auch vom Holzimpulszentrum gemeinsam mit der Fachhochschule Rosenheim und der Tischlerei Böhme einige Hirnholzscheiben ausgestellt, die auf zahlreiches Interesse bei den Besuchern stießen. Der Clou, dass diese Holzscheiben nicht mehr reißen und damit als Parkett oder Tischmaterial funktionieren fand sehr großen Anklang. Am liebsten hätten die Besucher die ausgestellten Platten gleich mitgenommen.
GISBERT vom 20.-22. Oktober mit 2 Startups vertreten
Aber der GISBERT Stand sollte natürlich für das Thema Bioökonomie im Allgemeinen und Potenziale am Markt zu sensibilisieren. Genau das ist auch das Anliegen von Kristýna Jaklová, Gründerin von sålidt. Sie recycelt die im Bad vermehrt anfallenden Duschgel- und Shampooverpackungen zu neuen Produkten wie z.B. Seifenschalen. Diese sollen den Konsumenten den Umstieg zu festen Seifen und Shampoos erleichtern.
Naturmaterialen und deren Anwendungen im Bau- als auch Automotivbereich war ein weiteres Thema am Stand. Die bereits bekannten Materialien Hanf und Flachs für Platten waren ebenso ausgestellt wie das ganz neue Material Myzel als Dämm- und Verpackungsmaterial. Damit beschäftigt sich die Gründerin Clara Fernau mit Rimedo Design. Ob nun am Ende der Fahrradhelm oder Möbel demnächst bei ihr zu kaufen sind, wird sich erst in der nächsten Zeit entscheiden, wenn das Myzelmaterial weitere Tests bestanden hat. Am Stand selbst gab es viele Interessenten, die es kaum glauben könnten, wie leicht und trotzdem fest das „biobasierte Styropor“ war.
Julia Busch-Casler, Projektkoordinatorin des Projektes GISBERT von der HHL, war mehr als zufrieden mit dem Andrang. „17.000 Besucher haben die Kongresshalle am Zoo während der Designers Open durchlaufen und bestimmt die Hälfte davon war an unserem Stand. Die Gründerinnen konnten so unglaublich viel Marktfeedback mitnehmen.“ Auch Anne-Karen Beck vom BioEconomy Cluster war begeistert von den zahlreichen Marktanfragen. „Das BioEconomy Cluster mit den Innovationen seiner Mitglieder aus dem Umfeld der neuen Materialien gehört unbedingt auf die Designers Open. Hier ist die interessierte Gesellschaft, die sich für kreative Innovationen aus der Region Mitteldeutschland interessieren. Wir sind sehr stolz von den Kuratoren der Designers Open als so innovativ bewertet worden zu sein, dass wir einer von 200 Ausstellern waren, die sich am Wochenende in Leipzig vorstellen durften.“