Tokio. Am 18. November drehte sich im Tokyo International Forum alles um das Thema Lightweight Design. Vormittags gewährten Fraunhofer-Experten Einblicke in Ergebnisse aus ihren Forschungsinstituten unter dem Motto »Green Technology made in Germany«. Nachmittags stellten die „German High Tech Champions“ in Elevator-Pitch-Präsentationen ihre durchaus beeindruckenden Business Cases vor. Unter den Preisträgern befand sich auch das Formholz-Team um Prof. Dr. Peer Haller vom BioEconomy-Clusterakteur Technische Universität Dresden. Die Veranstaltung lockte circa 70 Experten aus den Bereichen Industrie und Forschung, Geschäftsentwicklung und F&E, sowie einige Journalisten an. Besonders stark vertreten war die japanische Automobilbranche. Und dies nicht grundlos, denn schließlich verbraucht ein PKW, der 100 kg leichter ist, auf 100 km 0,3 Liter weniger Kraftstoff.
Unter den Gewinnern waren vier Forscherteams, die sich mit neuen und effizienteren Wegen befassten, Faserverbundwerkstoffe in Leichtbauteilen zu verwenden. Ihre Fortschritte im Bereich des Fügens und Schneidens (Fraunhofer IWS), der lokalen Verstärkung (Fraunhofer IPT) sowie der Herstellung von Verbundhohlkörpern könnten schon bald in kommerzielle Produkte Einzug finden. Die anderen beiden Champions wählten eine ungewöhnlichere Herangehensweise an das Thema »Lightweight Design«. So zeigten sie mit überraschend wandlungsfähigem »High-Tech-Holz« (TU Dresden) und einem benutzerfreundlichen Toolkit, mit dem man seinen eigenen Roboter entwerfen und bauen kann, dass Leichtbau noch viel mehr sein kann. Das Dresdner Formholz wird derzeit in einem Verbundprojekt des BioEconomy Clusters weiterentwickelt.
»Ich war begeistert von den persönlichen sowie den forschungstechnischen Profilen der Champions«, bemerkte Andreas Kirchner, Leiter des Referats Wissenschaft und Technologie der Deutschen Botschaft in Tokio. Nachdem er die GHTC® Session eröffnet hatte, fügte er hinzu: »Die Champions haben hier komplexe technische Fortschritte auf eine unterhaltende und inspirierende Art und Weise präsentiert«. Im Anschluss an die Preisverleihung bot der GHTC® Award eine Plattform zum Networking an. Hierbei konnten die gefeierten Champions aus deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen persönlich mit den japanischen Gästen ins Gespräch kommen.
Der »GHTC® – the German High Tech Champions Award« wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Um am Wettbewerb teilzunehmen, sendeten Forscher ihre innovativen Technologien zum Thema »Lightweight Design“ in Form eines Business Case ein. Eine Expertenjury aus Industrie und Forschung hatte anschließend die schwierige Aufgabe, die verschiedenen Bewerbungen in Hinsicht auf technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit zu bewerten. Als Preisgeld gab es für jeden Champion 10.000€ zu gewinnen.
Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft
Fotos: K. Yanagiya / Formholz: TU Dresden