Wovon Clustermitglieder in den folgenden Wochen umfänglich profitieren
In der vergangenen Ausgabe der ClusterNews hatten wir bereits darüber berichtet, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Umsetzung des vom BioEconomy Cluster im vergangenen Jahr eingereichten Internationalisierungskonzeptes bis zu drei Millionen Euro Fördermittel in Aussicht gestellt hat. Die vom Spitzencluster erarbeitete Strategie, die vor allem auf die Integration von mittelständischen Unternehmen in internationale Kooperationen und Märkte setzt, wollen wir Ihnen heute etwas genauer vorstellen und Sie über die anstehenden Schritte in den folgenden Wochen und Monaten informieren.
Standortvorteile transnational vermarkten
Seit seiner Gründung im Jahr 2012 vereint das Spitzencluster BioEconomy als branchenübergreifender Wertschöpfungsverbund die holzerzeugende und -verarbeitende Industrie mit der chemischen und energiewandelnden Industrie und vernetzt diese in einem Chemiestandort. Dank dem Engagement der Clustermitglieder konnte umfängliches Fachwissen rund um den Rohstoff Buchenholz erarbeitet werden, das den regionalen Unternehmen über die gesamte Wertschöpfungskette – von der Extraktion des Rohstoffes über die Herstellung chemischer Produkte bis hin zur Verwertung von Rest- und Abfallstoffen – einen direkten und wirtschaftlichen Nutzen ermöglicht. Durch die erfolgreiche Zusammenführung von Unternehmen verschiedener Stufen der Wertschöpfungskette gelang es, Mitteldeutschland in den vergangenen Jahren als Modellregion der Bioökonomie in Deutschland zu etablieren. Um die Bedeutung und Attraktivität des regionalen Standortes dabei weiter zu erhöhen und damit einen Profit für die gesamte Region zu schaffen, bietet eine internationale Vermarktung zahlreiche Vorteile.
Internationalisierung als Meilenstein der Technologieentwicklung
Im Clusterverbund BioEconomy organisierte Unternehmen profitieren von einer Internationalisierung vor allem im Bereich Technologieentwicklung, insbesondere durch die Möglichkeit zur Lizenzierung von Technologien und das Erschließen weiterer Absatzkanäle. Andererseits erhalten Mitglieder auf diesem Wege aber auch Zugang zu komplementären Technologien und umfänglichem Fachwissen sowie Erfahrungen, um die eigene Technologieentwicklung voranzutreiben.
Gerade KMU verfügen oftmals über innovative Ideen, wertvolles Know-how oder gut erschlossene Produktionsstätten, haben aber keine ausreichenden Ressourcen, um nationale Grenzen bei Entwicklung und Vertrieb zu überwinden. Genau an diesem Punkt setzt das Internationalisierungskonzept des Spitzenclusters an.
Wissenstransfer durch komplementäre Kompetenzen
Im Internationalisierungsprojekt „Beechwood International“ sollen die erarbeiteten Kenntnisse im Bereich der stofflichen Nutzung und energetischen Verarbeitung von Buchenholz auf andere Biomassen übertragen werden beziehungsweise auch umgekehrt Erfahrungen im Umgang mit anderen Biomassen in die Nutzung von Buchenholz einfließen. Durch intensive Kooperation mit internationalen Partnern, die über komplementäre Kompetenzen verfügen, sollen sämtliche Partner – egal ob Großunternehmen oder Forschungseinrichtungen – allen voran jedoch KMU in ihrer weiteren Technologieentwicklung profitieren und ihnen der Markteintritt für biobasierte (Zwischen)Produkte und Dienstleistungen erleichtert werden. Dazu konnten wir wichtige internationale Partner-Cluster, abgestimmt auf die Entwicklungspotenziale, Tätigkeits- und Wissensschwerpunkte der BioEconomy-Mitglieder, gewinnen: Biobased Delta (Niederlande), BioVale (Großbritannien), CLIC (Finnland), IAR (Frankreich) und SARI (China).
Konzeptionsphase gestartet
Im Februar dieses Jahres startete „Beechwood International“ in die zweijährige Konzeptionsphase, in der drei Forschungs- und Innovationsprojekte definiert und auf den Weg gebracht werden sollen, für die jeweils eine Fördersumme von einer Million Euro zur Verfügung gestellt wird. Um das weitere strategische Vorgehen abzustimmen, fand am 1. März ein „Kick-off“-Workshop mit Vertretern aller kooperierenden Cluster statt. Das erste Zusammentreffen offenbarte dabei bereits das enorme Potenzial an Synergien. Denn obwohl der Fokus der einzelnen Cluster auf ganz verschiedenen Ausgangsrohstoffen liegt – von Algen über Getreide bis Holz – treffen die Rohstoffe im Laufe ihrer Wertschöpfungsketten vielfältig aufeinander.
Projektideen und nächste Schritte
So konnten im ersten Workshop unter anderem Bioraffinerien, die Erzeugung neuer Enzyme für Cellulosematerialien, die Herstellung hochwertiger Chemikalien aus den Abfallströmen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder die Gewinnung von Molekülen für Lebensmittel- und Pharmaindustrie als relevante Themenbereiche abgesteckt werden.
Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme am Internationalisierungsprogramm oder eigene Projektideen haben, freuen wir uns über Ihre Mitteilung oder Anregung.
Ansprechpartnerin ist Frau Hartwig-Gerth vom Team Business-Development.
Mail: c.hartwig-gerth@bioeconomy.de
Tel.: + 49 (0)345 / 1314 2732
Bis Ende des Jahres sind sechs weitere Workshops geplant – unter anderem in Lille, Amsterdam und Helsinki – um die strategische Ausrichtung weiter zu präzisieren und auch internationale mittelständische Kooperationspartner für das Vorhaben zu begeistern. Schritt für Schritt sollen in den Workshops dabei die einzelnen Projektideen verfeinert und ergänzt werden, um ein maßgeschneidertes Konzept, ausgerichtet auf die Strategie des Spitzenclusters BioEconomy und die Wünsche und Möglichkeiten der eigenen Mitglieder, zu erarbeiten. Dem Clustermanagement ist es dabei besonders wichtig, alle Mitglieder kontinuierlich über die strategische Detailarbeit zu informieren, um Partizipationsmöglichkeiten aufzuzeigen und exzellente Projektansätze mit einem Nutzen für die gesamte Clusterregion zu entwickeln.
Kooperationspartner am 10. und 11. Mai in Halle persönlich kennenlernen
Eine hervorragende Möglichkeit, einen wichtigen Partner des Internationalisierungsprogramms persönlich kennenzulernen und potentielle Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort zu besprechen, bietet die 6. International BioEconomy Conference am 10. und 11. Mai in der Leopoldina in Halle. An der Konferenz, die das Spitzencluster jährlich in Kooperation mit dem WissenschaftsCampus Halle veranstaltet und die zu den renommiertesten Veranstaltung der Bioökonomie in ganz Deutschland zählt, wird das französische Spitzencluster IAR teilnehmen. Nutzen Sie daher die Chance, wichtige Kontakte herzustellen und sich über die neuesten Entwicklungen in den Themenbereichen (1) Aromen, Duftstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, (2) Getreide, (3) Holz und (4) pflanzenbasierte Öle zu informieren.
In der erstmalig im Rahmen der Konferenz veranstalteten Lunch Lounge erhalten Sie zudem wichtige Informationen über europäische Fördermöglichkeiten, Netzwerke und Stakeholder.
Näheres zur Veranstaltung, das komplette Programm und das Anmeldungsformular finden Sie hier.